Die Blutrose

Am Abend von Silber und Gold trat ein großer Engel vor den Herrn. Sie schritt an diesem Tag mit großen Flügeln wie eine Morgentaube vor den König der Könige. Ihr Haar ist so weiß wie die Sommerwolken, die am Himmel schweben. Ihre Schritte sind anmutig und rein. Als Unterkleid trug sie etwas, das aus tausenden von roten Rosenblättern zu bestehen schien, darüber Schichten von hellem Licht. Der Stoff ihres Kleides war mit Blut getränkt, das den kristallenen Boden, auf dem sie ging, bemalte. Ihr Haar war lang und silbern mit einem goldenen Schimmer.

Die anderen Engel diskutierten untereinander über ihre Beschwörung. Michael und Gabriel fragten sich, warum der Herr sie gerufen hatte und warum Er Seine Heerscharen herbeirief, um diesem Ereignis beizuwohnen. Mit leichtem Geplänkel neckten sich die beiden altertümlichen Engel spielerisch.

Als der König der Könige Seine Heerscharen von Engeln und Seine herrliche Schar rief, herrschte für einen Moment Stille, da Seine Aufmerksamkeit auf dem großen Engel vor Ihm lag. Er nahm ihre Hand in die Seine und lächelte. Sie verbeugte sich leicht, wie es ein Engel von großer Macht tun würde.

Ihre haselnussbraunen Augen schauten in die Seinen, als Er sprach: "Heute nähern wir uns Meiner Rückkehr, und Mein Volk, das Ich bei Meinem Namen nenne, muss an diesem Tag Mut finden. Es ist der Abend des Silbers und des Goldes im Himmel, der Tag der Weisheit und der Rechtschaffenheit, denn Ich werde eine Braut haben, die Mich von ganzem Herzen liebt."

Seine Augen blieben auf ihr, und dann stellte Er sie den Engeln als eine von hohem Rang vor: "Schaut auf den Engel der Rosen, denn sie wird euch segnen, Meinen Mut und Meine Kraft zu Meinen Lieben zu tragen."

Der König stand mit ihr an Seiner Seite. Die Engel, darunter Michael und Gabriel, verneigten sich leicht vor Ihm aus Respekt.

Das Gemurmel im Himmel ging unter den Engeln und der himmlischen Heerschar weiter, bis der König Sein Schwert aus Feuer und Blitz zückte und es hoch über die Engel hielt. Der große Engel neben Ihm verbeugte sich schnell und hob ihre Flügel wie einen Bogen über ihren Haupt. Die anderen Engel folgten ihr, und das himmlische Heer brüllte mit einem großen Schrei.

Der Abend des Silbers und des Goldes knackste durch die Schwingungen der Worte des Königs: "Schämt euch nicht, zu eurem Gott zu stehen. Beugt euch nicht dem Willen der Menschen und ihren Verlockungen. Ich werde Meine Engel mit einer Botschaft zu euch schicken, und sie werden euch die renommierte Kühnheit geben, nach Weisheit zu streben und sie nah bei euch zu halten." Die Augen des Königs brannten mit einem schrecklichen Feuer. "Ich bin eure Weisheit und Rechtschaffenheit." Der König ließ Sein Schwert sinken, legte es an Seine Seite und nahm die Hand des großen Engels, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Tränen fielen von ihrem Gesicht in Seine rechte Hand. Mit einem Lächeln trat der König zurück und blies auf ihr Gewand aus Rosenblättern. Wie eine Blutwolke, die sich mit Licht füllt, strömen die Blütenblätter von ihrem Körper durch die Engelsschar und die himmlischen Heerscharen.

Mit einem Schrei hob jeder Engel seine Flügel und wirbelte mit dem Wind und der Farbe der Blutrosen, die sie verließen. Der König sagte: "Geht auf die Erde und segnet die, die Ich Meine eigen nenne. Geht mit den Blutrosen und gebt ihnen große Kraft. Denn die Prüfung ist noch nicht vorbei, und sie werden Meine Kraft brauchen."

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