Jahwe, Unser Vater

An einem Ort zwischen Licht liegt eine Welt, in der Licht gemacht wurde. Der Anfang wurde in der Hand des Einen geschmiedet. Türme aus Licht erstreckten sich hoch über mir auf jeder Seite wie eine Wand aus rückwärts fließendem Wasser. Ich berührte das warme Licht mit meinen Fingern, als ich mich seinem Schöpfer näherte. Der Boden glühte mit glühenden, heißen Kohlen, die meine Haut nicht verletzten. Die aromatische Luft war dick mit dem Geruch von rauchendem Zedern- und Sandelholz. Es wehte kein Wind, nur das sanfte, erfrischende Gefühl der Lichtwände, die mich umgaben. Schließlich kam ich zu dem Schöpfer.

Die Gestalt eines Mannes in hellstem Licht, gekleidet in ein noch helleres Licht wie ein Gewand, stand vor mir. Sein Gesicht strahlte heftige Autorität aus, aber in Seinen Augen stand Mitgefühl, und auf Seinen Lippen lag große Liebe. In Seiner Berührung lag eine tiefe Güte, und Sein Gang formte das Leben um Ihn herum. Sein langes weißes Haar glänzte in kosmischen Gold- und Silberschattierungen. Die Schöpfung ging von Ihm aus; alle Dinge formten sich um Ihn herum. Selbst die Ewigkeit und unendliche Weisheit strömten aus Seinem Gesicht. Seine Augen waren alt, aber feurig vor Leidenschaft und tief vor Anmut. Er sah über die Welten der Menschen und Geister hinaus. Er sieht die Tiefe einer jeden Seele. Er kennt jede einzelne, die von Ihm kommt und zu Ihm zurückkehrt. Er schien zu warten, aber das war nicht so. Bei Ihm ist nichts zu früh oder zu spät. Er ist der Schöpfer. Er ist Jahwe. Mein ganzes Wesen war in Ehrfurcht vor Ihm, verloren in Seiner Schönheit.

Sein Lächeln hieß mich willkommen, ebenso wie Seine rechte Hand, die meine rechte Wange umfasste und zu meinem Kinn hinunterglitt. Als Sein Geist meinen Anfang sah, meine wahre Gestalt, flüsterte Jahwe: "Ich kenne dein Gesicht, mein Lieber. Du bist Micah... Micah... Micah." Seine Augen schauten tief in meine Seele, und unergründliche Liebe berührte mich. Nein, sie war schon da. Die Liebe griff nach Ihm, weil Er sie in mich legte. Als Er in meine Augen starrte, verloren in der Liebe zu mir, sagte Er: "Ich kenne dich. Mein. Du bist Mein.“ Seine Freude strahlte aus Seinen Augen, als Er mir tief in die Augen schaute.

Ich hielt Seine Hand an meine Wange und spürte die Wärme Seiner Berührung. Als ich mit meiner rechten Hand Sein Gesicht berührte, hielt Er sie sanft fest. Ich flüsterte mit anbetungsvoller Stimme: "Vater, ich kenne Dein Gesicht. Ich kenne Dich. Du bist mein." Seine Wärme und Liebenswürdigkeit zauberten ein schüchternes Lächeln auf Sein Gesicht. Er lehnte Sich in meine Hand und schloss die Augen, um meine Liebe zu empfangen, eine Geste, die mich mit einem Gefühl der Sicherheit und des Trostes erfüllte.

Sein Kopf ruhte in meiner Hand und Er sagte: "Du siehst Mich. Du erinnerst dich, zu wem du gehörst. Mein Sohn, es ist nicht üblich, dass ein Vater sich seinen Kindern vorenthält. Es ist in Meinem Schoß, dass ich deinen Geist trug, und Meinen Samen, der dir das Leben gab. Wenn eine Mutter ihr Kind an die Brust nimmt, um es zu säugen, dann ist es mit Mir, der dich in Meinen Armen hält. Ich sehne Mich danach, dich zu halten, dich an Meine Brust zu legen, wie eine Mutter ihr Kind hält. Jedes Kind hat auf Meinem Schoß gesessen und in Gottes Angesicht geschaut, bevor es auf die Welt kam. Dein Zuhause ist bei Mir. Ruhe nun."

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