Samuel und der Kalte Prophet
Zu Beginn des Jahres 2012 machte ich eine schwierige Zeit durch. Ich fühlte mich extrem allein und hatte wunderbare Freunde und Familie, die mir die Hand reichten, aber mein Herz war kalt. Ich war verwirrt, verletzt und wütend auf Gott. Aber ich konnte Ihn nicht hassen, ich wollte nur wissen, ob Er die Not, die ich durchmachte, verstand. Bitte lest diese Begegnung, die ich hatte. Manche Menschen denken, dass ich nicht kämpfe, nur weil ich in den Himmel sehe und Begegnungen von Angesicht zu Angesicht habe. Möget ihr euch daran erinnern, dass die Propheten/Seer Ihn sehr brauchen! Wir werden Jesus immer brauchen! Möge dies euch ermutigen!
An einem kalten Abend war ich allein und dachte über mein Leben nach und über alles, was geschehen wird und geschehen ist. Der Schnee trieb über meine Schuhe, während ich allein auf einer Schaukel saß. Ich hatte in den letzten Monaten sehr harte Kriegsführung hinter mir. Ich spürte, wie meine Kraft mich verließ. Ich flüsterte zu Gott und wartete darauf, dass Er spricht. Ich hatte keine Tränen mehr; ich hatte sie alle aufgebraucht. Ich wollte nur noch die Kraft haben, einen weiteren Tag zu überstehen.
Ich wartete ... keine Antwort. Ich wartete noch länger... ich konnte Gottes Stimme nicht hören.
Ich seufzte und fühlte mich unsichtbar. "Jesus, ich brauche Deine Hilfe. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich das nicht mehr schaffe. Es ist so schwer im Moment. Ich versuche mein Bestes, Dir treu zu bleiben; ich weiß nicht, warum ich mich so allein fühle."
Das war mein letzter Versuch, auf Ihn zu warten; ich wusste nicht, ob Er kommen würde. Ich dachte, ich versuche es morgen wieder. Plötzlich kam ein eigenartiger Mann auf mich zu.
Er trug ein weißes T-Shirt und eine normale blaue Jeans; nichts fiel an ihm auf. Seine grünen Augen lächelten, "Darf ich mich hierher setzen?" Er strich sich sein silbernes Haar hinter das Ohr, um sich auf meine Antwort vorzubereiten.
Ich zuckte mit der Schulter: "Sicher, ich heiße Micah."
Der Mann lächelte, "Ich bin Samuel. Ich weiß, wer du bist, und ich kenne dich sehr gut. Ich beobachte dich hier oft beim Schaukeln." Er räusperte sich und hielt einen Moment inne, um sich zu setzen. Er setzte sich aufrecht hin, kreuzte sein linkes Bein und kratzte sich an der Nase. Er holte tief Luft und starrte mich direkt an.
Ich brach das Schweigen: "Es ist kalt hier draußen." Ich wollte nicht, dass mein neuer Freund, von dem ich annahm, er sei ein Engel, dachte, ich sei nicht in der Stimmung zu reden. "Ist dir nicht kalt?"
Er schaute auf seine Arme: "Nein, mir ist nicht kalt. Mir wird nicht kalt, aber die Welt ist kalt, nicht wahr?" Er sah mich an: "Die Welt ist immer kalt, aber Jesus ist das warme Licht der Sonne. Dieses Sonnenlicht ist in dir, mein Freund." Sagte er, während er meine Schultern massierte und versuchte, mich zu wärmen.
Ich schmunzelte.
Samuel sah mich weiter an, und ich wandte den Blick ab. Ich spürte, dass er Mitleid mit mir hatte; er sorgte sich wirklich um mich, aber ich konnte einfach nicht mit ihm reden.
Samuel fragte: "Micah, was möchtest du, dass der Herr für dich tut?"
Ich brach in Wut aus: "Ich will mich nicht mehr allein fühlen. Ich habe das Gefühl satt, dass ich nicht dazugehöre." Ich schlug das Bein des Engels: "Ich sehe dich und höre dich, aber ich habe das Gefühl, nicht auf dem richtigen Planeten zu sein. Ich fühle mich so schwach und von Jesus vergessen."
Der Engel legte seinen Arm um mich und fing meine Tränen auf. In sanftem Ton sagte er: "Micah, ich muss dich daran erinnern, dass du um ein Herz gebeten hast, das ganz Ihm gehört. Du hast um Seine Welt gebeten und darum, dass Sein Feuer dein Brot und Sein Blut dein Wasser zum trinken sein möge. Du bist zornig auf Ihn wegen der Gabe, die Er dir gegeben hat. Du kannst nicht von dieser Welt sein und in Seiner leben." Der Engel hob mein betrübtes Haupt und sprach zu mir: "Du bist nicht allein, Micah. Du hast Familie und Freunde, die Gott geschaffen hat, um dich zu sehen. Wenn du die Kälte der Welt um dich herum spürst, geh und setz dich in das Sonnenlicht Gottes, das in denen lebt, die Er in dein Leben gelegt hat. Gott ist Licht.“
"Aber Sir, ich spüre die Wärme nicht." Ich legte meine Hände in seine, "Meine Hände sind kalt."
Der Engel begann sie zu wärmen: "Du glaubst, sie wissen nicht, dass du Gefühle und Bedürfnisse hast. Micah, Jesus ist alles, was du brauchst, und wenn du deine Hände in Seine legst, werden deine Bedürfnisse gestillt werden. Das bedeutet nicht, dass du keine Gemeinde haben wirst; es bedeutet, dass du, wenn du Ihn suchst, diese Gemeinde finden wirst, denn Jesus ist immer bei Seinem Volk."
Der Engel legte mir meine Hände aufs Herz und verschwand; dann hörte ich Jesus sagen: "Micah, Ich habe dich gehört. Steh jetzt auf und geh vorwärts!"
Ich stand auf, als die Strahlen der untergehenden Sonne mein Gesicht berührten. Ich spürte noch einmal Seine Liebe und wusste, dass ich diese Zeit überstehen würde. Ich wollte mich bei dem Engel für seine Ermutigung bedanken, aber er kam nicht zurück.
Vielleicht werde ich ihn nicht mehr sehen ... ich weiß es nicht.
Jesus, ich liebe Dich!