Der Absturz Luzifers: Leviathan
"Leviathan ist gefallen!" rief Michael seinen Brüdern Gabriel, Uriel und Raphael zu. „Die große Schlange hat uns verlassen.“
Ein Erdbeben erschütterte den Boden, als gewaltige Wellen der Dunkelheit aus dem Nichts aufstiegen. "Leviathan ist gefallen!" Michaels Stimme hallte laut wider. Seine Stimme erschütterte die Bäume und ließ den Himmel vibrieren.
"Helft den anderen zu fliehen. Eine Flut kommt!" Uriel beschwor helle Flammen unter seinen Füßen und flog zu den Sternen und Königreichen darüber.
Gabriel verschwand in einem Wurmloch aus Licht und hinterließ Funken, die zu Boden schwebten. Raphael, der die Wasser des Himmels herbeirufen konnte, rief eine Welle herbei, die gegen die heranstürmende Finsternis des Chaos ankam. Sein goldener Stab diente nur dazu, die Wasser des Himmels zu messen, nicht zu kämpfen. Er zögerte, den Ansturm des Chaos zurückzudrängen, der die hohen Berge in der Ferne überflutete. Aber er musste etwas tun. Er handelte schnell und nutzte seine Kräfte, um das Chaos mit einer Wand aus reinem Wasser aufzuhalten.
"Geh zurück!", sagte er, während die Wellen des heiligen Wassers um ihn herumschwappten und eine Mauer bildeten, um das zu schützen, was von den himmlischen Reichen noch übrig war. Ein Wirbelwind aus flüssigem Licht hielt das Chaos zurück. Plötzlich bildeten sich auf seinem Rücken Flügel, und er kontrollierte das Wasser so gut er konnte. Seine Flügel bewegten sich schnell, voller Angst und Ehrfurcht, dass ein solches Chaos in einem so reinen Reich heraufbeschworen werden konnte. Er zog aus jedem Bach, Wasserfall, Fluss und Ozean, der im Himmel noch rein war, um die von Leviathan herbeigerufenen Chaoswellen zurückzuhalten.
Doch eine Stimme forderte Raphael heraus: "Du kannst mich nicht aufhalten. Du denkst, diese Wellen können mich fernhalten. Dein Verstand gehört mir." Aus dem Chaos tauchte der Kopf einer Schlange mit grünen Augen auf, die Raphael und Michael überragte. "Dein Verstand gehört mir. Ich werde hervorkommen und alles, was Wasser ist, wird mein sein. Ich errichte für mich ein Reich der Geister im Meer, und der Tod wird meine Gewässer verdunkeln. Siehe, dein Verstand ist mein!" Die Zähne der Schlange schimmerten, um Angst zu schüren, und ihre Augen glühten, um Raphaels Verstand zu brechen.
"Michael", rief Raphael, "Hilf mir. Ich habe Angst. Hilf mir!" Seine Knie knickten unter ihm ein, als der Blick der riesigen Schlange seinen Verstand durchdrang.
Ein lauter Schrei von Michaels Stimme durchdrang den Blick der Schlange und die Wasser des Chaos teilten sich für einen Moment. Michael stampfte mit dem Fuß auf und schickte eine Schockwelle zu den Bergen, die sich unter den Wassern befanden. Steinriesen erwachten und hielten die Schlange zurück, indem sie von einem Ende zum anderen zogen.
"Sei stark, Bruder. Sei stark." Michael half seinem Bruder Raphael aufzustehen, während er weiterhin die monströsen Wellen zurückdrängte, die den Himmel zu verschlingen versuchten. Michaels Augen blickten hinauf zu den Steinriesen, die gegen die Schlange kämpften, und er flüsterte ein Gebet von seinen bebenden Lippen: "Mein Herr. Wo bist Du? Leviathan ist gefallen. Hilf uns... bitte? Mein Herr?" Er fuhr fort, seinen Bruder hochzuhalten.
Feuer fiel vom Himmel. Eine Armee aus großen Adlern, Drachen, Wyvern und feurigen Vögeln stieg von den Sternen herab, und Uriel führte sie an, um Leviathan mit aller Macht zu bekämpfen. Er rief die Wesen der Sterne mit himmlischen Symbolen und Schriften herbei, während seine Flügel in feuerrotem Licht glühten. Sein Gewand verschmolz mit Feuer und kosmischer Energie, während er mit Wut angriff. "Haltet die Schlange auf! Schärft eure Zähne und Klauen. Ich befehle den Sternen des Himmels, zurückzuschlagen." Die kosmischen Wesen griffen ein.
Ein silbernes Portal aus Licht öffnete sich neben Raphael, als Gabriel hindurchtrat. Seine Flügel wuchsen aus seinem Rücken wie brennendes Silber und mit blauen Flammen. Er blies in seine Trompete und einen furchtbaren Wind, der Tausende von Engelswesen mit der von Raphael herbeigerufenen Wand, verschmolz. Einige waren mit flüssigem Licht verschmolzen, das wirbelte, um die Grenze gegen chaotische Wellen zu bilden. "Verstärkt die Grenzen", befahl Gabriel, "Schützt euch gegenseitig." Die gestärkten Winde der Engel drängten die Dunkelheit weit zurück.
Michael war erstaunt über Gabriels Kühnheit, denn er war der emotionalste der Brüder, und nach dem Verlust Luzifers war er sich nicht sicher, wie er mit einem weiteren Krieg umgehen würde. Er bemerkte, dass Gabriels Augen saphirblau geworden waren und auch sein Haar war silberhell. Seine Trompete war einfach, aber solides Gold, das vor mystischer Kraft vibrierte.
Obwohl die Macht der Steinriesen gewaltig war, wuchs Leviathan zu ungeheurer Größe heran und verschlang die Steinriesen ganz. Seine grünen Augen erleuchteten den Himmel, und aus seinem Körper formten sich sechs Köpfe. Aus seinem Maul griffen Wurzeln der Dunkelheit die von Uriel herbeigerufenen kosmischen Armeen an, und wer sich nicht schnell bewegte, wurde in eines der Schlangenmäuler gezogen. Er verschlang die Unglücklichen.
Da war Angst! Die Lichtwand wurde wieder schwächer. So viel Uriel, Michael, Gabriel und Raphael auch tun konnten, sie war nicht stark genug. Leviathans Chaoswellen durchbrachen die Mauer und der Himmel wurde von Finsternis überflutet.
Die Engel und kosmischen Armeen waren in der überfluteten Finsternis gefangen. Und Leviathan begann sie bei lebendigem Leib zu verschlingen! Der Himmel war nun ein Meer der Finsternis, und die Wurzeln des Leviathan zerstörten seine Schönheit und Reinheit. Die Schlange und ihre sechs Köpfe brüllten, der Himmel verdunkelte sich und schwarze Blitze zuckten über den Himmel.
"Wer kann mich zähmen? Niemand! Nicht einmal der Schöpfer selbst! Ich bin nur ein Gott am Himmel und herrsche über die Tiefen des Meeres. Der Verstand aller soll mein sein. Ich werde Eide brechen und Bündnisse mit einem Wort zerstören. Ich werde Zivilisationen mit endlosen Fragen und Gedanken zum Einsturz bringen. Ich werde Krieg in die Familien und unter die Freunde bringen. Alles wird wie das Meer sein und die Stürme der Schlacht werden am Himmel donnern."
Dann gab es einen Atemzug, der die Sturmwolken vertrieb, und Jahwe stand auf dem schwarzen Meer, dessen Wellen gegen Seine Füße schlugen. Jahwe sammelte die dunklen Blitze in Seiner Hand wie ein Seil und schwang sie über Seinen Kopf. Er hielt die fünf Köpfe des Leviathan im Glanz Seiner Gegenwart gefangen und riss der Schlange die Köpfe ab. Er teilte die Wasser, die die Bewohner des Himmels gefangen hielten, und Seine Herrlichkeit wurde ihnen offenbart. Jahwe rief die Winde aus dem Norden und Süden herbei, um das schwarze Meer wie Wände auf beiden Seiten der Himmelsgeschöpfe zu halten. Seine Stimme erschütterte den Himmel: "Ihr seid frei."
Nur ein Kopf blieb der Seeschlange, die sich vor Angst zurückzog, aber ihr Stolz beherrschte sie. Sie versuchte, Jahwe zu schlagen, aber Jahwes rechte Hand hob die Schlange aus den Tiefen des Wassers auf. Jahwe hielt den Kopf der Schlange in Seiner Hand, während sich ihr Körper um Jahwes Unterarm wickelte.
Jahwe erklärte: "Wer kann die große Schlange zähmen? Ich kann es! Nun gib her, was du verschlungen hast." Die Schlange brach alle aus, die sie gefressen hatte, damit sie frei waren.
Dann schleuderte der Gott des Himmels das Ungeheuer in die Dunkelheit außerhalb des Himmels. Er nahm die dunklen Wasser in Seine Hand und schüttete das schwarze Meer in die Leere, in die Leviathan geworfen wurde.