Der Erzengel Uriel

Ich hörte eine Stimme rufen: "Komm hervor, Uriel!" Die Stimme Gottes sprach aus der Gewitterwolke Seiner Gegenwart. Eine Hand aus dem Inneren des Gewitters hielt ein außergewöhnliches Juwel aus Licht, und mit Seiner Macht streckte der Vater einen Engel ins Leben, dessen Gewand wie eine Nebula war. Das Haar des Engels war rot, blau und braun und floss wie ein Fluss. Seine Flügel waren wie Sterne, die am Abendhimmel leuchten. In seinem königlichen Gewand aus dem Kosmos öffnete der Engel langsam seine Augen, als er ins Dasein trat. Das Juwel, das Licht enthielt, leuchtete auf, als der Engel lebendig wurde! Die Herrlichkeit Gottes umgab Uriel wie eine tief goldene Sonne.

Die Hand des Lichts Gottes berührte Uriels Seele, als Er ihn segnete: "Ich segne dich mit dem Licht Meiner Gegenwart. Du wirst die Seelen der Menschen mit Meinem Segen zur Anbetung und Weisheit führen. Ich ermächtige dich mit Meinem Geist, sagt dein Gott. Du wirst keinen anderen Herrn haben als Mich, spricht der Herr. In dein Wesen lege Ich die Macht, die Sterne des Himmels zu regieren." Die Hand kehrte zur Sturmwolke zurück, und Uriel verneigte sich.

Der Engel fragte: "Wie ist Dein Name, damit ich dieses Reich, das Du mir gegeben hast, in die Wahrheit leiten kann, die ich gehört habe?"

Die Stimme aus der Gewitterwolke erklärte: "Ich bin das WORT Gottes. Die Stimme Jahwes, des Schöpfers der Geister der Menschen und der Engel. Heute habe Ich dich aus den Steinen Meiner Hand geformt, und du wirst Mir dienen. Nun sieh hinter dich!"

Uriel drehte sich um und blickte in den Raum hinter sich, um eine Welt aus Galaxien, Nebulas, Planeten und anderen Geheimnissen des Weltalls zu sehen. Das WORT gab Uriel die Vollmacht, inmitten von Sonne, Mond und Sternen für Ordnung zu sorgen. Gott hatte den Himmel durch Sein Wort geformt, und nun gab Er ihm die Führung, um über Seine Schöpfung zu wachen. Uriels helle goldene Augen füllten sich mit Tränen, als er das Ausmaß dieser Schönheit sah. Er freute sich über die Lichter des Weltraums und die Planeten, die in der Weisheit Gottes leuchteten.

Die Stimme in der Sturmwolke sprach: "Sieh, das blaue Licht, Uriel ... Ich habe das kostbarste Juwel von allen geschaffen." Sein Blick richtete sich auf den hellblauen Planeten, der durch seine Lichtreflexion seine Augen veränderte: "Sieh, Mein Herz ist hier. Diejenigen, die in dieser Welt leben, die Ich geschaffen habe, habe Ich aus dem Staub der Erde geformt, aber ihr Geist kommt aus dem innigsten Ort, Meinem Herzen."

Eine Träne fiel von Uriels Gesicht, als er spürte, wie etwas Warmes in seinem Herzen anschwoll. Sein Herz pochte für etwas, für jemanden. Er sah auf den Stein über seinem Herzen hinab und berührte ihn mit seiner rechten Hand. Seine Stimme zitterte vor dem Gefühl, das er noch nie zuvor empfunden hatte: "Meister, was ist das für ein Gefühl? Ich verstehe es nicht..."

Die Stimme im Inneren des Sturms antwortete ihm sanft: "Das, Mein Lieber, ist Liebe. Du fühlst Liebe. Die Liebe ist deine Weisheit. Ich möchte, dass du Mich liebst und jene, die Mir lieb sind. Ich möchte, dass du die Sterne, den Mond und die Sonne in eine Anbetung führst, die aus deiner Liebe zu Mir und Meiner Schöpfung fließt - singe, wie groß dein Gott ist. Singt laut, damit die Menschen auf dem Planeten unten von Meinem Wunder, Meiner Majestät und Meiner Macht hören können. Lass die Himmel die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Uriel wandte sich dem Sturm zu, der sich neben ihm bewegte: "Ich werde tun, was Du gesagt hast. Ich werde mich unter den Sternen verstecken und ihren Gesang zu Dir lenken. Ich werde über Deine Ordnung in den Himmeln wachen. Diese Liebe, die ich fühle, ich möchte dass die, die Du am meisten schätzt, Dich lieben." Uriel hielt einen Moment inne und wischte sich die Tränen ab. Er fragte: "Wer sind die, die Du geschaffen hast?"

Die Stimme antwortete: "Diejenigen, die du zur Anbetung und Weisheit führen wirst, sind Meine Kinder. Sie werden regieren, wie Ich es tue."

Uriel fragte erneut: "Soll ich das allein tun?"

Die Stimme antwortete: "Nein. Ich habe andere mächtige Engel geschaffen: deine Brüder Michael, Gabriel und Raphael; sie sind deine Familie und die ältesten der Engel, die Ich geschaffen habe. Du hast einen Auftrag. Erfülle ihn."

Uriel verneigte sich, und die Sturmwolke verließ ihn. Der von den Nebulas geschaffene Engel nahm seinen Platz zwischen den Sternen, Monden, Planeten und der Sonne ein und betete die Herrlichkeit Gottes an. Die Himmel sollen die Herrlichkeit Gottes verkünden.

Und Gott sprach: "Es ist gut."

Ich sah weiter zu, wie der Engel die Himmelskörper in freudigen Lobpreis und Gesang stimmte. Die anderen himmlischen Wesen, der kosmische Rat, sahen zu und waren erstaunt über die tiefe Musik, die von den Lichtern des Himmels ausging.

Uriel war in Glückseligkeit, als er seine Lieder zwischen den Sternen des Himmels spielte, aber in der Dunkelheit lauerte das Böse. Einen Moment lang spürte Uriel, dass etwas nicht stimmte. Er blickte in die Ferne und sah eine Schlange, einen Stern, der tiefrot und voller Gewalt gefallen war.

Es war ein Schatten, eine Dunkelheit, die gegen das Licht intrigierte. Uriel spürte ihn... nur für einen Moment.

Luzifer, der Sohn des Morgens, plante etwas, und Uriel spürte es.

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