Maria und der Blaue Stern
Ich möchte euch ermutigen, den biblischen Bericht in Lukas 1:26-38 zu lesen. Was ging in Gabriels Kopf vor, als er Maria die Ankunft von Jesus ankündigte? Seid ihr neugierig?
Ich habe den Tag gesehen, an dem Gabriel zu Maria sprach. Er ist nicht das, was ihr erwarten würdet. Gabriel ist ganz normal, bescheiden und ruhig in seiner Stimme. Er ist ein Engel aus silbernem Sternenlicht; er steht im Licht der Dämmerung und der Morgenröte bei Dem, Der ihn geschaffen hat. Manche Engel nennen ihn den Blauen Stern des Himmels. Er ist einem Stern sehr ähnlich, kühn, wild, strahlend und freundlich.
Ich sah, wie Gabriel vor Maria stand und ihr die Hand entgegenstreckte, um ihr Frieden zu bringen. Er lächelte, um ihr zu versichern, dass sie bei ihm sicher war. Als sich seine Flügel entfalteten, blieb die Zeit für einen kurzen Moment stehen, während seine Stimme die Wirklichkeit erfüllte. Das Gewand des Engels aus strahlend blauem Licht flatterte vor Freude, wie Sterne, die am Himmel tanzen. Die sanfte Brise seiner Erscheinung bewegte sein lockiges weiß-silbernes Haar. Er hielt einen Moment inne, als Maria tief durchatmete. Ihre Augen leuchteten von dem silberblauen Licht, das von diesem mächtigen Boten ausging.
Als ich Gabriel ansah, bemerkte ich etwas im Herzen dieses Engels. Er kannte den Messias und liebte Ihn. Sein Gott, sein König, wird bald geboren werden. Auch wenn er nicht alles verstand, wusste er, dass es eine gute Nachricht sein würde. Gabriel musste einen Moment innehalten, um nachzudenken, bevor seine Worte aus seinem Mund flossen. Was er zu sagen hatte, würde die Welt verändern. Er war Teil des größten Wunders, das je auf Erden geschehen ist. Gott war im Begriff, Mensch zu werden und alles zu retten. Sein Reich war im Kommen. Gabriel erinnerte sich an die Gespräche mit seinen Brüdern, Michael, Raphael und vielen anderen. Die große Frage der Engel: Wie wird die Menschheit gerettet werden?
Als der Vater Gabriel auf die Erde schickte, stürmte er durch den Himmel auf unseren Planeten, aber die Bedeutung einer solchen Botschaft wurde ihm schließlich klar. Jesus, der Sohn Gottes, kommt; die Zeit ist jetzt.
Gabriels Augen begannen sich mit Tränen der Freude zu füllen! Das ist eine gute Nachricht! Es sind wirklich gute Neuigkeiten! Die Flügel des Engels bewegten sich auf und ab, während seine Stimme in unserer Zeit widerhallte: "Sei gegrüßt, du Begnadete. Der Herr ist mit dir." Er streckte Maria anmutig seine Hände entgegen und sagte: "Gott ist dir gnädig, fürchte dich nicht. Du wirst einen Sohn empfangen und gebären, und du wirst Ihn Jesus nennen. Er wird groß sein, und Sein Thron wird ewig bestehen. Er wird auf dem Thron Seines Vaters David sitzen, und Seine Herrschaft wird kein Ende haben."
Maria fragte Gabriel, während sie zu seinen großen, silberblauen Flügeln aufblickte: "Ich verstehe nicht, wie kann das sein? Ich war noch nie mit einem Mann zusammen; ich habe keinen Ehemann. Ich bin eine Jungfrau."
Gabriel lächelte, als er sah, wie der Heilige Geist als strahlendes Licht in den Raum herabkam. Er ermutigte sie: "Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten; und deshalb wird das Heilige Kind Sohn Gottes genannt werden."
Gabriel sprach über Elisabeth und ihre Schwangerschaft: "Ist denn bei Gott nichts unmöglich?" fragte er sie. Er wartete auf ihre Antwort. Der Raum war still; die ferne Herrlichkeit des Himmelreichs wartete auf ihre Antwort. Maria erforschte ihr eigenes Herz, auch wenn sie es nicht ganz verstand; sie wollte diesen Weg, zu dem Gott sie gerufen hatte. Sie blickte in Gabriels Gesicht und sah Hoffnung, aber auch die Bitte, Gottes Wort zu befolgen.
Sie sagte mit verblüffender Klarheit: "Ich bin die Dienerin des Herrn. Herr, es geschehe nach Deinem Wort." Maria atmete tief ein, denn angesichts der Großartigkeit dieser Begegnung schien ihr der letzte Atemzug eine Ewigkeit her zu sein: "Ja, ich bin die Dienerin des Herrn."
Gabriel schloss die Augen, und Tränen flossen, aber er wandte sich schnell ab, um zu Gehen. Er wollte nicht, dass sie ihn weinen sah. Maria rührte ihn mit ihrer Bereitschaft, sich auf diese Botschaft einzulassen, auf dieses Leben, das sie für immer verändern würde, auch Gabriel!